Achtsam Essen mit der Mandarinen Übung

Verfasst von Hochschule Darmstadt

Mit dem Projekt Achtsame Hochschule versuchen wir Studierenden, Dozent*innen, Führungskräften sowie Hochschulmitarbeitenden, den achtsamen Umgang mit dem eigenen Arbeits-/Studierendenalltag zu vermitteln. Bewusstes Umgehen mit digitalen Medien soll außerdem eine zentrale Rolle spielen.

Januar 12, 2023

Lesedauer ca. 2 Minuten

Du bist, was du isst. Aber was ist, wenn du auch bist, wie du isst? Oft sind wir beim Essen mit den Gedanken schon bei unserem vollen Terminplan oder lassen uns währenddessen von Nachrichten berieseln. Eine wirkliche Pause bekommt unser Nervensystem dadurch aber nicht. Noch dazu nehmen wir unsere Mahlzeit eigentlich auch gar nicht richtig wahr. 

Doch das muss nicht so sein. Wir möchten dir heute eine Übung vorstellen, mit der du Achtsamkeit beim Essen praktizieren kannst. Ja, du hast richtig gelesen: Beim Essen! Denn Achtsamkeit ist so viel mehr als eine Übung auf der Matte. Achtsamkeit kann wahrlich in jedem Moment praktiziert werden. Und wie immer gilt, du kannst dabei nichts falsch machen! Also probier es doch einfach mal aus. Für die Übung brauchst du nichts mehr als eine Mandarine. Natürlich kannst du die Übung auch mit einer anderen Frucht deiner Wahl (bspw. Trauben oder Rosinen, etc.) machen. 

Die Mandarinen Übung: 

1. Stelle dein Handy auf Flugmodus und richte dich an einem ruhigen Ort ein.

2. Nimm eine Mandarine in die Hand.

3. Schließe deine Augen und stelle dir den Weg vor, den die Mandarine zurückgelegt hat, bis sie schließlich hier in deinen Händen gelandet ist.

4. Nun kannst du deine Augen wieder öffnen. Nimm die Mandarine jetzt genau unter die Lupe. Verhalte dich, als ob du noch nie eine Mandarine gesehen hättest. Du darfst all deine Sinne einsetzen.

Dabei können dir diese Fragen helfen:

  • Welche Farbe hat sie? 
  • Wie ist die Oberfläche strukturiert? 
  • Wie fühlt sich die Haut der Mandarine auf meiner Haut an? 
  • Was kann ich fühlen?
  • Kann ich schon etwas riechen?

5. Gehe in deinem Tempo vor. Wenn du so weit bist, fang ganz achtsam an, die Mandarine zu schälen. Folgende Fragen kannst du dir nun stellen:

  • Wie fühlt sich die Schale unter deinen Fingernägeln an? 
  • Wie riecht die Mandarine jetzt? 
  • Wie hat sich die Farbe verändert? 
  • Kann ich die Mandarine vielleicht sogar hören?

6. Wenn du die Mandarine geschält hast, kannst du sie weiter beobachten. Vielleicht hast du sogar die Muse, alle weißen Fäden abzuziehen. Du spürst den Impuls, die Mandarine zu essen.

  • Wie schmeckt sie? 
  • Wie ist die Konsistenz? 
  • Welche Bereiche meiner Zunge sind aktiv?

7. Werde dir bewusst, welchen Weg die Mandarine jetzt noch vor sich hat. Vielleicht kannst du sie noch in deinem Rachen spüren, wenn du sie schluckst.

Diese Übung kann dir ein Bewusstsein dafür geben, wie sich ganz alltägliche Dinge verändern, wenn wir sie mit Achtsamkeit füllen. Wir sind der Meinung, dass eine Mandarine noch nie so intensiv geschmeckt hat wie während dieser Übung. Natürlich ist es nicht alltagstauglich, jede Mahlzeit so achtsam wahrzunehmen. Trotzdem laden wir dich dazu ein, immer mal wieder innezuhalten und deine Mahlzeit bewusst zu genießen. Keine Sorge, nach dem Essen kannst du dich wieder deinem Terminkalender widmen. 

 

 

 

 

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